2008/11/19

Fiese Spritzen

"Wenn ich könnte, würde ich den Schmerz für dich ertragen!"
Eine schöne Floskel nicht wahr? Hat man doch schon so häufig gehört! So häufig das es schon ausgelutscht ist und wenig glaubwürdig. Das ich eines Tages tatsächlich genau DAS empfinden würde hätte ich nicht gedacht. Und in dem Moment fühlt es sich nicht kitschig an, man findet es nicht ausgelutscht sondern man würde in diesem Moment alles dafür geben wenn man den Schmerz auf sich übertragen könnte damit das eigene Kind nicht leiden muss.

Das Kind muß geimpft werden. Muß es, sonst kann es sich an gefühlten 5 Mio. verschiedenen totbringenden Krankheiten anstecken. So ein kleiner Körper muß das Abwehrsystem ja erst aufbauen. In Wirklichkeit sind es zwar nur 7 Krankheiten, aber gefährlich sind sie trotzdem.
Da waren wir also beim Kinderarzt und haben uns beraten lassen wogegen ein Baby so geimpft werden soll. Und wenn man den ausführlichen Beschreibung der Symptome des Arztes lauscht kommt man zum Schluß:"Bitte SOFORT und gegen ALLES impfen." Das "SOFORT und gegen ALLES" hatte den Nachteil das es dann gleich 2 Spritzen sind anstatt einer. Das wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht.
Der Impftag war also gekommen. Jelena hat so schön geschlafen, war ja auch früh, ca. 8:30h. Ich konnte nicht hinsehen wie der Arzt die Spritze in ihr linkes Bein gepiekt hat. Die Spritze war im Oberschenkel, Jelena hat total verwirrt geguckt. Ich konnte richtig sehen wie sie auf diesen neuen Zustand des Schmerzes reagiert hat. Es stand ihr ins Gesicht geschrieben. Was ist das? Es tut weh! Wie reagiere ich? SCHREIEN! Das war so herzzerreisend das ich sofort Tränen in den Augen hatte und mitheulen wollte. Aber sie hätte meine Unsicherheit sofort bemerkt und ich muß ihr das Gefühl geben das alles in Ordung ist. Also hab ich ihr gesagt das es jetzt weh tut und das es sein muß damit sie gesund bleibt. Nach der ersten Spritze meinte der Arzt: "So, jetzt kommt die zweite und die piekst etwas doller." Worauf ich total schockierte meinte : "NOCH DOLLER?" Oh je, das zweite mal war wirklich noch schlimmer. Auch für mich!

Jelena ist dann ziemlich schnell eingeschlafen. Ich hab dann alle Termine abgesagt um zu Hause zu bleiben. Als sie das nächste mal wach wurde, hat sie genauso geschrien wie beim Arzt. Sie war total fiebrig und wollte nur bei mir auf dem Arm schlafen. OH JE! Die Arme.
Was hätte ich dafür gegeben ihr den Schmerz nehmen zu können.

Und nun kommt das Beste.... die Impfung besteht aus 3 Terminen. Der nächste ist am 17.12.08 und dann noch mal einen Monat später. Das wird hart!

2008/11/05

Jelena 24/7

Ich habe mich wirklich gefragt ob ich das schaffe. Ganz alleine mit Jelena. Werde ich das Richtige tun? Woher soll ich wissen ob sie hunger hat oder ob ihr kalt ist?
In den ersten Wochen waren mein Mann und meine Mutter jeden Tag da. Die Zeit habe ich komplett im Bett verbracht, da Stillen ja gar nicht so einfach ist. Wenn der Milcheinschuß kommt, kommt mal auch das Milchfieber. Ich hatte die erste Zeit damit zu tun einen Milchstau zu verhindern. Und weh getan hat es am Anfang auch ziemlich.
Ist leider auch so, daß man keine Pause einlegen kann. Das Baby hat ja alle paar Stunden Hunger und dann muß man ran. :-)
Tja und dann kam der Tag an dem ich meinen Mann an der Tür verabschiedet habe und ich mit Jelena alleine blieb. War aber nicht so schlimm. Immerhin befinde ich mich im Baby-Orbit. Stillen, wickeln, Baby in den Schlaf wiegen. Ruckzuck ist der Tag vorbei. Ein Baby anzuziehen ist eine Herausvorderung bei der ich ganz schön ins Schwitzen gerate (unter der Wärmelampe). Denn nackig rumliegen macht viel mehr Spaß als den Strampler und Socken angezogen zu bekommen. Letztere werden ständig runtergestrampelt.
Ich hätte nie gedacht das Stillen so lange dauert. Und wenn Jelena schläft, schlafe ich häufig mit ein. Unsere Kleine ist ja ein Engel und sehr umgänglich. Weint wenig und schläft viel. Daher macht sie es mir sehr leicht. Manchmal kann ich es aber auch nicht abwarten das sie wieder aufwacht damit sie mich anschauen kann und ich wieder dahinschmelze.